Mitte Juni fand in Koblenz der 14. Deutsche Nahverkehrstag statt. Organisiert hatte das Treffen das Rheinland-pfälzisches Klimaschutzministerium. Die Verkehrswende und damit die verstärkte Nutzung des ÖPNV könne, so Umweltschutzministerin Katrin Eder, nur mit entsprechend attraktiven Angeboten gelingen.

Gemeinsame Präsentation von Bündnis, VCD, BUND und dem Fahrgastverband PRO BAHN beim Deutschen Nahverkehrstag 2022 in Koblenz

3 Tage lang besprachen und diskutierten Experten beim 14. Deutschen Nahverkehrstag in Vorträge, Diskussionen und Workshops zum Thema Nahverkehr mit Vertreter*innen aus Landes- und Bundesministerien sowie der Verkehrsbranche die Zukunft der Mobilität, wie der Nahverkehr bundesweit attraktiver und klimafreundlicher werden kann und wie Autofahrer für Bus und Bahn gewonnen werden können. Wie kein anderes Verkehrsmittel wird dabei die Eisenbahn in urbanen Räumen dazu beitragen, die Straßen zu entlasten. Mit der Präsenz auf dem Deutschen Nahverkehrstag haben die Landesverbände, Bündnisse und zivilgesellschaftliche Organisationen ihre Forderungen der Mobilitätsministerin von Rheinland-Pfalz, Katrin Eder, aufgezeigt. Die Fehler der Vergangenheit müssen korrigiert, Gleise wieder auf-und eingebaut und vorhandene Strecken wieder in Betrieb gehen und elektrifiziert werden. Die Preisgestaltung muss vereinfacht werden, es darf keinen Tarifdschungel in den einzelnen Regionen mehr geben. Das 9,00 €-Ticket beweist das eindrucksvoll.

Ein Rundgang über den Deutschen Nahverkehrstag zeigte jedoch auch, an welchen elementaren Grundlagen die Branche oftmals leidet:
Die Selbstabschottung der Branche vor ihren Nutzer*innen. Etwa durch die massiven Eintrittspreise oder auch die mangelnde Bereitschaft Nutzer*innenperspektiven anzunehmen. Gleichzeitig bestand das Publikum des Deutschen Nahverkehrstages zu einem weit überwiegenden Teil aus Männern. Nicht zuletzt, um vorgenannte und neue Perspektiven in der Branche zu zulassen, fehlt es der Branche auch weiterhin an einer ausgeglichen Geschlechterverteilung unter den Akteur*innen.

Auch vor der Veranstaltungshalle wurde reichlich über die Klimakrise und eine Verkehrswende diskutiert. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Eintrittspreise entschied sich die Initiative „Autofrei Koblenz“ zu einem dreitägigen Klimacamp. Dort trafen sich Aktivist*innen aus ganz Deutschland um den unweit veranstalteten Deutschen Nahverkehrstag kritisch zu begleiten. Höhepunkt dessen war eine mehrstündige Diskussion mit den Aktivist*innen und den Landesvorsitzenden des Fahrgastverbandes PRO BAHN, Martin Mendel, und des BUND, Michael Carl sowie der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel und der Koblenzer Verkehrsgesellschaft zum Thema „Kostenfreier ÖPNV“. Zumindest die Aktivisten waren sich am Ende weiterhin einig, dass der ÖPNV künftig kostenfrei sein muss. Auch Ministerin Eder besuchte das Klimacamp und informiert sich von den Ideen und deren Vorstellungen über eine autofrei zu gestaltende Stadt Koblenz.

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