Bahnhöfe sind ein guter Ort, um einen Zug zu besteigen und eine Reise zu beginnen – oder einen Aufbruch. Am Koblenzer Hauptbahnhof setzte sich dafür am letzten Freitag ein besonderer Zug in Bewegung – für mehr Klimaschutz und zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels aus dem Pariser Klimaschutzabkommens, zu dem sich Deutschland verpflichtet hat. Nach der Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie kann das nur gelingen, wenn es zeitnah nachhaltige und attraktive Alternativen gibt. Denn aktuell verwandeln Staus Mobilität in Stillstand, mit Milliardenschäden für die Wirtschaft, Menschen und Umwelt leiden zunehmend unter den Folgen des Verkehrs.Höchste Zeit also für eine Verkehrswende, die nachhaltigere und umweltverträglichere Mobilitätsformen und modernen ÖPNV gezielt unterstützt, auch um den ländlichen Raum besser zu erschließen. Dafür muss die benötigte Infrastruktur geschaffen werden, die Reaktivierung von Bahntrassen gilt dabei als wichtiger Baustein und steht in fast allen Wahlprogrammen der Parteien als Handlungsrahmen. Dafür engagiert sich das Bündnis für die Verkehrswende seit 3 Jahren , zumal es die Kommunen sind, die eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz spielen. Umso unverständlicher deshalb, das eine Koalition aus WUM, SPD und CDU in Bendorf sowie die beiden Landtagsabgeordneten Wefelscheid und Moskopp genau das Gegenteil wollen. Und das, obwohl die Reaktivierung der Brexbachtalbahn im Koalitionsvertrag in Mainz festgeschrieben steht und eine Verlagerung des Verkehrs auf die Bahn bis 2035 auf das Doppelte steigen muss. Für die Wirtschaft wie den Tourismus ist das von besonderer Bedeutung, denn je höher die CO2- Bepreisung steigt, desto wichtiger sind kostengünstige und nachhaltige Alterativen. Auch die in einer bisher noch unveröffentlichten Studie des Zweckverbands SPNV Nord prognostizierten Zahlen von bis zu 2.500 Fahrgästen am Tag sind ein starkes Signal für einen attraktiven, schienengebundenen ÖPNV – auch als Impuls für die Innenstadt von Bendorf und der Region.