Zerstörung von Bahninfrastruktur hat nun Folgen (Buswende-Haupt-Schiller-Oberpflug)

Trotz Klimanotstand, Pariser Klimaschutzabkommen, dringend notwendiger Verkehrswende, Feinstaubbelastung (42% durch Reifenabrieb) und der ständig steigenden Verstopfung sämtlicher Zufahrtsstraßen aus dem Maifeld nach Koblenz feierte im 2019 eine große Koalition von (Un)Verantwortlichen aus den VG Weißenthurm, VG Maifeld, Ochtendung, Bassenheim, dem LBM und der Wirtschaftsförderung eine katastrophale Fehlentscheidung: Für sage und schreibe 2,5 Millionen Euro wurden 6,1 km Gleise nicht saniert, sondern für alle Zeiten abgerissen. Eine Bahnstrecke, die man jetzt dringend brauchen würde. Ohne jede Weitsicht und in total Verantwortungslosigkeit für alle nachfolgenden Generationen wurde hier ein Radweg auf statt neben den Schienen gebaut und die gleichen Fehler wie in der Vergangenheit an vielen Orten wiederholt. Eine wertvolle, vorhandene und leistungsfähige Bahn-Infrastruktur wurde zerstört. 

Statt Züge zu allen Tageszeiten ist hier bei Dunkelheit, im Winter, bei Regen oder Sturm niemand unterwegs – vor allem kein einziger Pendler. Klimaschutz? Im Sommer parken vor dem Bahnhof Ochtendung noch zusätzlich SUV´s mit Dachträgern aus allen Teilen den Landes. Für den Unterhalt der nun versiegelten Fläche (im Gegensatz zur Schiene) muss die VG aufkommen. Man darf erinnern: Seit ­1994­ ist ­­”Umweltschutz”­ Teil­ unserer ­Verfassung und was am 14. Juli 2021 keine 30 km entfernt passiert ist, dürfte auch bekannt sein.­ Welch´ ein Irrsinn für alle vom Lärm der Straßen Geplagten! 

Dazu trägt in diesem Fall (wie auch in Bendorf-Stromberg) der LBM ein gerütteltes Maß an Mitschuld. Der Bau von Kreiseln an Ortseingängen wird konsequent abgelehnt, wenn dort keine weiteren Straßen abzweigen und sie – außer der Verringerung der Durchfahrtsgeschwindigkeit – lediglich als Buswendeplatz benötigt werden.

In Ochtendung wäre aber ein Kreisel möglich, da dort an die Hauptstraße gleich zwei Straßen andocken. Das wie immer bei Ausschreibungen der billigste Anbieter zum „Zuge“ kommt, macht sich aktuell auch im Schülerverkehr in unverantwortlicher Weise bemerkbar, denn das französischen Unternehmens VMR setzt Fahrer ein, die weder ortskundig sind noch Deutsch beherrschen.

Man stelle sich stattdessen oder zumindest ergänzend vor: ein sanierter Bahnhof Ochtendung mit Gastronomie als attraktives Entré für das Maifeld mit Radparkhaus, E-Ladesäulen, Bushaltestelle zur Anbindung Bus-Bahn, ein P+R Parkplatz und ein in Kernzeiten halbstündiger ÖPNV auf der Schiene mit Wasserstoff-oder Elektrotriebwagen direkt zum Koblenzer Hauptbahnhof und ins Verwaltungszentrum. DAS wäre eine moderne ländliche Mobilitätsdrehscheibe. 2-3.000 Pendler am Tag würden das Angebot nutzen, hin-und zurück würden so  5 – 6.000 Autofahrten gespart. Es ­gibt­ eine­ IHK-Studie ­zu­ den Pendlerströmen und eine ­Statistik­ der­ PKW-Zulassungszahlen ­im­ Landkreis ­Mayen-Koblenz­ und ­Koblenz. ­Bedarf­ und­ Abhängigkeit­ vom ­Auto ­ist­ bekannt.­ Öffentlicher Schienen-Personen-Nah-Verkehr­­ ist­ DER Hebel­, endlich CO2­­ einzusparen­ und garant­iert eine ­kostengünstige, ­diskriminierungsfreie ­­Mobilität! 

Gleichzeitig wäre die Strecke für den Gütertransport zwischen dem Güterverkehrszentrum an der A 61 und Rheinhafen prädestiniert. Das GVZ war auch mit einem Bahnanschluss geplant, es flossen Fördergelder für die erfolgte Planfeststellung der Abzweigweiche bei Rübenach. Gebaut wurde sie nie und nun wundern sich die Anwohner der Aachener Straße über ständig steigenden LKW-Lärm und Verkehr. Wer immer noch in AUTOmatismen denkt statt klug und nachhaltig in die Zukunft, macht ist schuldig, wenn die Verkehrswende und die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens, zu denen wir VERPFLICHTET sind, nicht eingehalten werden. Klimaschutz beginnt aber immer vor Ort!!

Wenn sich also jetzt jemand über den Lärm der Busse in Ochtendung und orientierungslose Busfahrer auf dem Maifeld beschwert, wer im Stau steht, bitte an die Verantwortlichen in den Rathäusern und Gemeindebüros wenden, die mobile Zukunft mit einem intelligenten, lärm-und emissionsfreien ÖPNV und professionellen Schülerverkehr verhindert haben.

Presseartikel Ochtendung Buslärm

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