Nach der Ankündigung der Schweizer Widmer Rail im April diesen Jahres, die Hunsrückquerbahn bis Hermeskeil
Stück für Stück für den Güterverkehr zu reaktivieren, Trassen bestellt und eine Testfahrt durchgeführt hat, sperrte
DB Netz jetzt die Strecke ohne jede Rechts- und Sachgrundlage für über ein Jahr. Wäre DB Netz seinen Aufgaben und
Pflichten, die Bahninfrastruktur betriebsfähig vorzuhalten, nachgekommen, hätte der planmäßige Güterverkehr am 14. Dezember
starten können. Stattdessen hat man die Trassenbestellungen zum Anlass genommen, um das, was noch funktionsfähig
war, zu zerstören und unbrauchbar zu machen. Bahnverkehr wird also in Zeiten von Klimawandel vom Staatsunternehmen
Bahn mit Vorsatz verhindert – eine echte Dreistigkeit, zumal die Option der Streckensperrung in der Vergangenheit bereits
höchstrichterlich untersagt wurde. Die Widmer Rail als Besteller lässt sich dadurch aber nicht beirren und schickte zum
Fahrplanwechsel einen Lokzug nach Stromberg, dem vorläufigen Streckenende mit dem Signal: seht her, wir machen ernst.
Mit der DB AG sind die Herausforderungen der Verkehrswende offenbar nicht zu bewältigen. Ein wirkliches Armutszeugnis
für ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen an das die Bevölkerung, Politik und Wirtschaft eigentlich große Erwartungen hat
und das eigentlich alles dafür tun sollte, Bahnverkehre so weit wie nur möglich (wieder) in die Fläche zu bringen.